Reise im Frühjahr 2024 (10.05.-04.06)

Unglücklicherweise hat eines der ursprünglich von uns unterstützten Projekte – das alte Babyheim in Arusha – geschlossen. Die Kinder wurden teilweise zu Verwandten oder in weit entfernte Babyheime gebracht.
Das war ein Schock für uns alle und vor allem für Lisa, die die Kinder sehr in ihr Herz geschlossen hatte. Während ihres Aufenthalts in Tansania von Mai bis Juni 2024 hat Lisa versucht, die Babys zu finden und zu besuchen, um sie weiterhin zu unterstützen.
Außerdem hat sich Lisa nach weiteren Projekten umgeschaut, die Unterstützung benötigen. Neben dem bereits unterstützten Afroplan, ist Lisa so auch in Kontakt mit einem weiter entfernten Massai-Dorf gekommen. Dort ist die Rate der Analphabeten sehr hoch. Nur wenige Jungen und Männer können dort zur Schule gehen. Die Mädchen und Frauen müssen sich um die Hausarbeiten kümmern. Uns ist es daher auch ein großes Anliegen, es nicht nur generell mehr Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, in die Schule zu gehen, sondern vor allem uns auch dafür einzusetzen, dass auch Mädchen und junge Frauen lernen dürfen.
Als Lisa von einem einheimischen Verein hörte, dass sie ein neues Babyheim eröffnen möchten, begann ein reger Austausch. Lisa wollte mehr über die Ideen wissen und beschloss zu helfen.

Juli 2024

Unser Verein bedankt sich herzlich für alle bisher eingegangenen Spenden. Auch die Dankbarkeit der Menschen vor Ort ist überwältigend.

Afroplan

Die Tagesstätte nimmt Vorschulkinder von 3 bis 6 Jahren auf. Dort werden sie betreut und unterrichtet, um sie auf die Schule vorzubereiten. Für umgerechnet 8-10,-€ im Monat bekommen sie dort 2 Mahlzeiten und etwas zu trinken. Diesen für uns kleinen Betrag können viele Eltern dort leider trotzdem nicht aufbringen. Deswegen könnte Afroplan ohne Spenden nicht mehr weiter existieren. Sie betreuen 70-80 Kinder, die ohne diese Kita sonst auf der Straße landen würden.

Sie wurde 2012 von Frank Tarimo gegründet.  Afroplan ist nach dem Gesetz über Nichtregierungsorganisationen in der Vereinigten Republik Tansania registriert.

Nafasi Project USA und Afroplan Canada sind internationale, gemeinnützige Partnerorganisationen von Afroplan.

Afroplan ist ein sicherer Hafen für Kinder, die trotz ihres sehr jungen Alters sonst z.B. auf der Straße verbringen würden, um Waren oder Obst und Gemüse zu verkaufen.

Afroplan ist ein Tageszentrum, in dem Kinder aus den ärmsten Familien von Usa River Grundkenntnisse in Mathematik, Naturwissenschaften, Phonetik, Grammatik, Suaheli und Englisch erwerben können. Außerdem ist es ein Ort, an dem diese Kinder sicher und beaufsichtigt sind, während die Menschen, bei denen sie leben (Familie oder Erziehungsberechtigte), ein Einkommen erzielen.

Die Kinder kommen um 8 Uhr an, werden begrüßt und in eine von zwei Klassen geschickt. Die Babyklasse ist für Kinder im Alter zwischen 3 und 7 Jahren. Die Vorschulklasse wurde für Schüler eingerichtet, die sich in der Babyklasse hervorgetan haben, damit sie ihre schulische Ausbildung fortsetzen können. Die ersten zwei Stunden des Tages bestehen aus Klassenunterricht. Danach essen die Kinder Frühstück. Den Rest dieser Stunde verbringen die Kinder damit, sich zu unterhalten und zu spielen, ähnlich wie in den Pausen. Nach dem Frühstück kehren die Kinder in die Klasse zurück, wo sie weitere 2 Stunden Unterricht haben. Sie erhalten Hausaufgaben und werden dann zum Mittagessen entlassen. Die Schule bleibt bis 16 Uhr geöffnet.

Die Lehrer und Mitarbeiter sind einheimische tansanische Frauen.  Es gibt auch internationale Freiwillige vor Ort, die an der Verbesserung der Gebäude arbeiten, die Lehrer beim Unterricht unterstützen, bei Hygieneprogrammen helfen und mit den Kindern spielen und sich unterhalten.

Entwicklungen im November und Dezember 2023

Da es im November und Dezember 2023 sehr viel geregnet hat, kam es zu Überschwemmungen. Daher brauchte die Cradle eine neue Wasserfilteranlage und musste weiter Hygiene-Vorkehrungen treffen, was viele Kosten verursacht hat. Trotzdem mussten alle Kinder mit Infektionen ins Krankenhaus und ein Kind hat es leider nicht überlebt.

In dieser Not hat Lisa einen weiteren Spendenaufruf im Dezember gestartet und konnte insgesamt 2500€ noch vor Weihnachten sammeln und als Nothilfe der Cradle überweisen.

Weihnachtsmarkt Buseck 2023

Am 02.12.23 haben wir einen Stand auf dem Busecker Weihnachtsmarkt gemietet.

Dafür hat Lisa Brück mit ihrer Tochter Eszter, Schwiegermutter Hannelore und der Oppenröderin Renate tagelang Weihnachtsgebäck gebacken.  60 Päckchen haben sie etikettiert und verpackt. Die Mühe hatte sich gelohnt, denn alle wurden für jeweils 5,-€ das Stück restlos verkauft.

Außerdem standen ebenfalls Tücher, Körbe und Schmuck zum Verkauf, welche von Lisa bei ihrem letzten Besuch in Tansania gekauft wurden und alle in reinster Handarbeit gefertigt wurden, zum Teil auch von Menschen mit Behinderungen. Davon konnte auch einiges verkauft werden und so konnte ein Umsatz von 450,-€ gemacht werden. Wir sind sehr stolz auf dieses, für das erste Mal, tolle Ergebnis!

Zweiter Aufenthalt vom 04.09.2023 für 7 Wochen

Die meiste Zeit habe ich erneut in der Cradle und Atropeau gearbeitet.

Nach einer Woche Aufenthalt habe ich erfahren, dass die Kinder aus dem Heim ausziehen müssen. Das Grundstück, auf dem das Heim gebaut wurde, wurde damals ohne zeitliche Begrenzung von der Kirche vor 20 Jahren zur Verfügung gestellt, aber jetzt verlangen sie es zurück. Leider lassen sie nicht mit sich verhandeln und der Cradle wurde eine Frist bis zum April dieses Jahres gesetzt auszuziehen.

Zum Glück hat eine holländische Organisation Gelder für ein neues Grundstück zur Verfügung gestellt und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Gebäude zu errichten. Dies tue ich selbstverständlich mithilfe anderer Organisationen und Einheimischen, die ehrenamtlich aushelfen. Zu diesem Zweck habe ich diesen Verein gegründet.

Wie es begann (Januar 2022)…

Mein Ziel war es etwas Gutes zu tun und freiwillig irgendwo anzupacken, daher habe ich gegoogelt, was ich tun könnte, und bin fast erschlagen worden. Eine Freundin hat mir von einer Bekannten berichtet, die an einem Projekt in Tansania beteiligt war und dies schien mir seriös. Daraufhin habe ich meine Reise vorbereitet und geplant. Auf meiner ersten Reise nach Tansania verbrachte ich 8 Wochen im Cradle -of.Love-Baby-Home, in der Nähe der Stadt Arusha unweit des Kilimandscharo-Flughafens. Diese zwei Monate werde ich nie vergessen, sie haben mich nachhaltig beeindruckt und geprägt. Sie haben mir aber vor allem auch gezeigt, dass meine Unterstützung nicht mit einem einmaligen Besuch enden darf. Ich habe die Kinder dort alle in mein Herz geschlossen.

Ich habe zusammen mit anderen Freiwilligen aus verschiedenen Ländern im Schichtsystem Babys im Alter von 0 bis 3 Jahren, deren Mütter beispielsweise eine Geburt nicht überlebt habe, die irgendwo am Straßenrand abgelegt wurden, oder die gerade noch gerettet werden konnten, ehe sie in einem Klo entsorgt werden sollten, betreut.

Die Kinder bekommen im Waisenhaus vor allem Liebe, Geborgenheit, Nahrung, medizinische Versorgung, Aufmerksamkeit und die notwendige Zuneigung, die sie verdienen. Die Kinder haben keine Überlebenschancen ohne Muttermilch oder teures Milchpulver. Selbst, wenn sie Milchpulver hätten, fehlt es den Familien an sauberen Wasser, um es zuzubereiten. Die Massai-Dörfer haben kein oder wenig Wasser und wenn sie Wasser haben, ist es nicht sauber. Die Cradle hat eine Wasserfilteranlage und kann daher die richtige und sichere Ernährung der Kinder gewährleisten.

Wenn sie in der Lage sind eigenständig zu essen und vor allem nicht mehr auf teures Milchpulver angewiesen sind, kommen sie zurück in ihre Familien oder zu einem Verwandten, der sich dann um das Kleine kümmern kann. Ist die Familie unbekannt, so zieht es in ein anderes Waisenhaus um.

Zwei Kinder sind mir dabei besonders ans Herz gewachsen: Ashraf war von Geburt an von seiner Mutter nur mit Alkohol gefüttert worden und hatte deswegen schwere Hirnschäden davongetragen. Der kleine Joshua kam mit Klumpfüßen zur Welt. Ihm konnte ich eine Behandlung in einem Hospital ermöglichen, sodass er doch noch irgendwann ein einigermaßen normales Leben führen kann.

Wir verfolgen Joshuas Schicksal auch weiterhin. Das erste Video, auf dem er angefangen hat, zu laufen ist rührend. Joshua kann jetzt richtig laufen und hat sich gut entwickelt, so gut sogar, dass er im Dezember 2023 zurück zu seiner Familie konnte. Ich möchte ihn besuchen, wenn ich das nächste Mal in Tansania bin. Außerdem hat meine Tochter Melanie Schneider seine Patenschaft übernommen. Mit dieser Patenschaft werden seine Fortschritte und Entwicklung regelmäßig (mindestens 2-mal im Jahr) geprüft.

Eine Patenschaft kann jeder übernehmen.  Je nach Schultyp des Kindes bezahlt man 200-400€ im Jahr. Dafür wird die Schuluniform, der Transport zur Schule und zurück, der Schulunterricht (Schulgeld) und zwei Mahlzeiten am Tag bezahlt.